Bildserie 41 / 2011: Schädelkult

Symbol der Vergänglichkeit oder modisches Accessoir

5. Oktober 2011 | Von: Hendrikje Hüneke

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Der menschliche Schädel hat in der Geschichte viele unterschiedliche Bedeutungen erfahren. Als Reliquie diente er im Kontext der Heiligenverehrung des Mittelalters, als Symbol der Vergänglichkeit im Barock und als Mittel zur Provokation und modisches Accessoire in der Gegenwart.

Der Künstler und Darwinist Gabriel von Max (1840 – 1915) hatte mit rund 500 Schädel-Objekten eine der größten Sammlungen zusammengetragen, darunter der beschriftete Schädel des 1823 verstorbenen Andreas Freis aus Prien am Chiemsee. 1917 wurde die Sammlung von der Stadt Mannheim erworben, galt nach dem 2. Weltkrieg aber als verschollen. Erst 2008 wurde sie wiederentdeckt und bildet nun den Grundstock der aktuellen Mannheimer Ausstellung zum Schädelkult.

Schädelkult. Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen, 2. Oktober 2011 bis 29. April 2012, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim

01

Homo rhodesiensis – Schädelrekonstruktion, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin; bpk – Bildportal der Kunstmuseen, Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin

02

Picasso, Pablo: Stillleben mit Schädel und Krug (Detail), 1942, Öl auf Leinwand, 50 × 61 cm, Privatbesitz; Imago, Humboldt-Universität, Kunstgeschichtliches Seminar, Berlin

03

Gogh, Vinzent van: Schädel mit Zigarette (Detail), 1885, Öl auf Leinwand, 24 × 32 cm, Amsterdam, Rijksmuseum Vincent van Gogh; HeidICON – Europäische Kunstgeschichte, Ruprecht-Karls-Universität, Universitätsbibliothek, Heidelberg

04

Cézanne, Paul: Schädelpyramide (Detail), 1898, Öl auf Leinwand, 39,1 × 46,7 cm, Privatsammlung; HeidICON – Europäische Kunstgeschichte, Ruprecht-Karls-Universität, Universitätsbibliothek, Heidelberg

05

Brüne, Gudrun: Vanitas – Schädel Nr. 3 (Detail), 1989, Mischtechnik auf Hartfaser, 130 × 100 cm, im Besitz der Künstlerin; Diathek online, Technische Universität Dresden, Institut für Kunstgeschichte, Dresden

06

Abramovic, Marina: Selbstbildnis mit Schädel (Detail), 2004, ohne Angaben; Diathek online, Technische Universität Dresden, Institut für Kunstgeschichte, Dresden

07

von Langen, Johann: Schädelreliquiar, Ende 15. Jahrhundert, Schädel/Silber/Holz/Wachs/Glas, 28,7 × 12,7 × 17,6 cm, Osnabrück, Kirchenschatz; Digitale Diathek, Justus-Liebig-Universität, Institut für Kunstgeschichte, Gießen

08

Schädel des Jakobus minor, Byzanz, 12. Jahrhundert, Schädel/Silber/Reste von Email, 30 × 33 cm, Halberstadt, Dom; Digitale Diathek, Justus-Liebig-Universität, Institut für Kunstgeschichte, Gießen