Auswertung der prometheus Umfrage 2023 - 2

Im zweiten Teil der Auswertung unserer Umfrage steht die „Bildqualität“ im Fokus. Auf die Frage „Wie bewerten Sie die Qualität der Bilder, die Qualität der Digitalisate (Auflösung)“ auf der Skala „sehr gut – gut – brauchbar – eher schlecht – sehr schlecht – keine Angabe“ haben wir die folgenden Antworten erhalten:

Wir erhielten auch unterschiedliche Anmerkungen zu dem Thema, die wir grob geclustert haben:
„Bildqualität“
- Häufig finden sich Bilder in besserer Bildqualität bei der Google-Bildersuche.
„Unterschiede in der Bildqualität“
- Bildqualität sehr, außerordentlich unterschiedlich, variiert stark – von sehr gut bis sehr schlecht, manche sehr gut, andere nicht brauchbar. (mehrere Anmerkungen) – Qualität des Bildmaterials ist bei mehreren Angeboten desselben Bildes sehr unterschiedlich. Daher bleibt dann die Frage, welches Bild dem Original am nächsten kommt.
- Hier würde ein “mal so, mal so” gut passen. Die Qualität von Bildern unterscheidet sich teils gravierend. Also, kein generelles Urteil möglich. Die Differenzen merkt man vor allem bei Objekten, die in zig Varianten vorliegen, aber man merkt die Schwankungen in der Qualität auch bei Werken, die nur einmal vorliegen.
- Teilweise sind die Abbildungen Scans aus Katalogen, die leider schlechte Qualität haben.
- Oft falsch beschnitten.
- Die allermeisten Bilder sind gestochen scharf (insofern eher sehr gut als gut zu nennen). Einige wenige unterbieten diesen Standard. Wenn ich mal auf eines davon treffe, melde ich es normalerweise auch.

Sie haben im Bildarchiv zwei verschiedene Möglichkeiten, Ihre Anmerkungen zur Bildqualität mitzuteilen.
(1) Teilen Sie Ihre Hinweise direkt mit den Ursprungs-Bilddatenbanken. Unter „Details“ zum Bild finden Sie die Angabe zur Bilddatenbank und drei Icons. Per Klick auf das mittlere Icon können Sie „den Datenbankverantwortlichen eine E-Mail senden“.

(2) Nutzen Sie auch gerne unsere Bewertungsfunktion, um die Qualität der Bilder zu beurteilen. Diese Bewertungen haben Einfluss auf das Ranking bei der Anzeige der relevanten Suchergebnisse. Darüber hinaus sind die Bewertungen und die Anzahl der Bewertungen Sortierungsmöglichkeiten, die Sie für die Anzeige Ihrer Suchergebnisliste auswählen können.

Ein weiteres Thema Ihrer Anmerkungen sind die
„Unterschiede in der Farbigkeit, Helligkeit“
- Qualität ist sehr unterschiedlich und ich habe kein Referenzmodell (Farbkeil) um zu beurteilen, ob die Farben so stimmen.
- Teilweise gibt es bei demselben Gemälde Unterschiede in der farblichen Darstellung und das große Rätselraten geht los, welche dem Original am nächsten kommt.
- Auflösung sehr unterschiedlich, Farbkalibrierung verschiedener Versionen teilweise zum Verzweifeln unterschiedlich.
- Teils gleiche Werke in verschiedener Farbigkeit; macht es schwierig, die originale Farbigkeit auszumachen.
- Es gibt Digitalisate von alten Dias mit der Rotkrankheit, es gibt sehr gute vor allem großer Museen. Insofern ist es Glückssache.
- Insgesamt sind die Bilder, vor allem, was die Farbgenauigkeit betrifft, teilweise in sehr schlechter Qualität.
- Die älteren Digitalisate sind manchmal sehr schlecht und unterscheiden sich in der Farbigkeit enorm. Es handelt sich um teilweise keine guten Fotografien von Buchabbildungen.
- Die Farbe ist auch nicht immer dabei.
- Ein und dasselbe Kunstwerk wird manchmal heller oder dunkler abgebildet. Hier muss man zusätzlich recherchieren, welches das richtige ist.

Fabian Felder von der Universität Basel hat diese Problematik in seinem Beitrag „Ein Rauschen im Pixelwald! Oder, darfs auch ein wenig gelber sein?“ aufgegriffen und stellt schließlich fest, dass sobald Bildarchive auf bestehende heterogene Bilddatenbanken zugreifen, die Ergebnisse in der Qualität, vor allem in der Farbgebung uneinheitlich sind. Uns ist diese Problematik der unterschiedlichen Farbigkeit ein und desselben Werkes von Anfang an (seit über 20 Jahren) bewusst, wie Lisa Dieckmann in ihrem Vortrag „Mona Lisas Schwestern – zum Umgang mit Redundanzen, Bildqualität und heterogenen Metadaten“ (ab Minute 3:05) erläutert. Sie stellt Mechanismen vor, mit denen Redundanzen bei den Suchergebnissen in prometheus strukturiert werden können, und gibt ein Beispiel für den Vorteil von Redundanzen: wenn sie Möglichkeiten zur kritischen Reflexion über Abbildungen eröffnen.

Darüberhinausgehende Filtermöglichkeiten und Anzeigeoptionen, um die Masse der Bilder zu bewältigen, werden wir im November in einem Workshop mit einigen bildgebenden Institutionen erarbeiten.