Bildserie 08 / 2024: Urushi
Japanische Lackkunst
Japanischer Lack wird in einem aufwändigen Prozess aus dem Saft des ostasiatischen Lackbaums hergestellt. Der rohe Lack ist zunächst trüb, nach dem Aushärten durch Polymerisation klar und sehr hell bis dunkelgelb. Dann wird in zahlreichen Schichten farbiges Urushi aufgetragen, traditionell rot oder schwarz pigmentiert. Anfänge dieser Verarbeitungstechnik sind schon in der Jungsteinzeit zu finden. Im 6. Jahrhundert erreichte das traditionelle japanische Kunsthandwerk der japanischen Lackkunst ein sehr hohes künstlerisches Niveau und war über viele Jahrhunderte als Luxusgut dem Kaiserhaus und dem Adel vorbehalten.
Den Materialien japanischen Kunsthandwerks widmet sich ein Kapitel der Ausstellung. Es werden Beispielobjekte aus Keramik, Lack, Bronze oder Bambus vorgestellt.
„Inspiration Japan. Die Sammlung Walter Gebhard“
26. November 2023 bis 20. Mai 2024, Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg
Lackdose mit Weintrauben-Dekor, 1573 –1603, Lack, maki-e, raden, D 11,3 x H 9 cm, Tôkeiji; HeidICON – Ostasienwissenschaften, Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg, Universitätsbibliothek
Lacktruhe mit Pfeifendekor, 1573 –1603, Lack, maki-e, B 19,5 x T 29,9 x H 20,8 cm, Kyôto; HeidICON – Ostasienwissenschaften, Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg, Universitätsbibliothek
Pulverflasche mit Namban-Motiv, 1580-1850, Lack, 45,5 × 29,1 cm, Tokio; HeidICON – Ostasienwissenschaften, Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg, Universitätsbibliothek
Ogata Kōrin. Letter Box, 1700s, lacquer with pewter and mother-of-pearl inlay, 24,2 × 21,6 cm, Cleveland; The Cleveland Museum of Art
Tea bowl with flames, 1775 – 1825, stonewareglazevitrification, H 10,2 x D 9,1 cm, Amsterdam; Rijksmuseum Collection, Amsterdam
Boîte, Ausschnitt, from 1789 until 1914, black lacquermetal, wood, silvery, 133 × 96 mm, Paris; RMN Musée d’Orsay, Réunion des musées nationaux