Bildserie 29 / 2024: Lothringische Zinngießerwerkstatt
François Briots Reliefszinn, um 1600
François Briot gilt als Hauptmeister der Edelzinnbearbeitung um 1600 im damals württembergischen Mömpelgard, heute Montbéliard. Er war unter anderem für die Herzoge von Württemberg tätig. In Zinngießereien wurden überwiegend mit Hilfe von Metallformen verschiedene Haushaltsgeräte gegossen. Eine Besonderheit ist das von François Briot gefertigte “Reliefszinn”. Die Objekte sind vollständig mit Ornamenten und kleinen allegorischen Bildprogrammen versehen. Bei der Temperantia-Schale ist es die Personifikation der Mäßigung im Mittelfeld und die Darstellung von Minerva und den sieben freien Künsten.
In der deutsch-französischen Ausstellung wird an eine 700-jährige gemeinsame Geschichte erinnert, die 1324 begann, als Graf Ulrich III. von Württemberg die Grafschaft Horburg und die Herrschaft Reichenweier im Elsass erwarb. Die Temperantia-Schale ist eins der zahlreichen Objekte, die dort zu sehen sind.
„Württemberg und das Elsass: 700 Jahre gemeinsame Geschichte“
13. Juli bis 13. Oktober 2024, Schloss der Herzöge von Württemberg in Riquewihr
François Briot. Temperantia-schotel van tin, 1585 – 1590, tin (metal)casting, 3,8 x d 45 cm, Amsterdam; Rijksmuseum Collection, Amsterdam
François Briot. Basin (so-called Temperance Dish), late 16th century, Pewter, D. 45 cm, New York; Metropolitan Museum of Art
François Briot. Zwei Modellstücke für eine Temperantiaschüssel, Ausschnitt, um 1585-1590, Berlin; IKARE, Martin-Luther-Universität Halle, Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas, Zentralbibliothek
François Briot. Aiguière et bassin dits de la Tempérance, vers 1580-1590, goldsmith’s or silversmith’s tradetin (metal), Paris; RMN Musée Du Louvre, Réunion des musées nationaux
François Briot. Ewer with Figures of Faith, Hope, and Charity, late 16th century, Pewter, 29,4 cm, New York; Metropolitan Museum of Art